Mittwoch, 31. Oktober 2007

Ron Paul in deutschsprachigen Printmedien noch praktisch inexistent

Die Nachricht von der "Ron Paul Revolution" hat die deutschsprachige Medienlandschaft eindeutig noch nicht erreicht. Sucht man bei Google News (Deutschland) nach "Ron Paul", erscheinen gerade mal acht Artikel - und in diesen wird ihm dann meistens maximal ein Satz gewidmet. In einem gestern in der FAZ erschienenen Bericht über den US Wahlkampf wird Ron Paul schon mal vorzeitig aus dem Präsidentschaftsrennen verabschiedet.
Bei den Republikanern liegt unter den acht verbliebenen Kandidaten nach wie vor der frühere Bürgermeister Rudy Giuliani bei Umfragen unter Republikanern im ganzen Land mit etwa 28 Prozent Zustimmung in Führung, ihm folgen der ehemalige Senator aus Tennessee Fred Thompson mit rund 18 Prozent, Senator John McCain aus Arizona mit 13 Prozent und der frühere Gouverneur von Massachusetts Mitt Romney mit elf Prozent.
Von den anderen vier Kandidaten hat allenfalls noch der einstige Gouverneur von Arkansas, Mike Huckabee, mit sechs Prozent Aussichten; Duncan Hunter, Ron Paul und Tom Tancredo sind chancenlos
Nicht so voreilig liebe Journalisten. In vielen dieser Umfragen tauchte der Name Ron Paul nicht mal auf (Ron Paul is not being included in Polls). Umfragen, die Monate vor den Wahlen stattfinden, sind ja bekanntlich eh meist Bullshit (Fuck you Frank!). Ich dachte bisher, dass sei in Deutschland auch so. ;-)

Auch Ron Pauls Friedensbotschaft ist noch nicht bis in die FAZ Büros vorgedrungen:

Alle Kandidaten als "Falken"

In der Außen- und Sicherheitspolitik präsentieren sich alle Kandidaten als „Falken“, unterstützen den Präsidenten etwa in dessen Drohungen gegen Iran, versuchen sich aber vorsichtig vom missratenen Irak-Krieg zu distanzieren.
An dieser Stelle lasse ich doch gerne ein paar weisse Tauben in den Himmel steigen:

Ron Paul spricht über die amerikanische Aussenpolitik


Stop the War - Vote for Ron Paul!

Ron Paul bei Jay Leno

Ein medialer Erfolg für die "Paulites": Ron Paul war gestern Nacht zu Gast bei Jay Leno in der Tonight Show.

"I have my shortcomings, but the message has no shortcomings. The message of Liberty is what America is all about." ... "I would say, yes, there's probably a risk I could win." Ron Paul

Dienstag, 30. Oktober 2007

Graswurzelbewegungen der amerikanischen Präsidentschaftskandidaten - ein Vergleich

Meetup.com ist eine Internetseite, mit deren Hilfe man zu beliebigen Themen Arbeitsgruppen, Versammlungen oder Diskussionsrunden organisieren kann. Die Anzahl der Meetup-Gruppen, die sich zur freiwilligen Unterstützung der einzelnen Kandidaten gebildet haben, können einen Eindruck darüber vermitteln, wie stark die Graswurzelunterstützung für die einzelnen Präsidentschaftsanwärter ist.

Die Mainstream-Medien und Umfrageinstitute, welche Ron Paul noch immer als "republikanischen Aussenseiter" bezeichnen und ihm nicht die geringsten Wahlchancen einräumen, werden sich wohl schon bald verwundert die Augen reiben.

Meetup-Karten (Stand vom 12. 10. 2007):
Rote Punkte (Aktive Gruppen); Weisse Punkte (Interesse zur Bildung einer Gruppe vorhanden)

Rudy Giuliani (Republikaner)









"Aussenseiter" Ron Paul (Republikaner)









Hillary Clinton (Demokratin)









Barack Obama (Demokrat)










Ron Paul wird auch von einer wachsenden Anzahl ausseramerikanischer Meetup-Gruppen unterstützt. Hier ein YouTube Video von Ron Paul Anhängern in der Slowakei:

Meinungsmanipulation auf Amerikanisch

Obwohl Ron Paul beinahe sämtliche Online-Umfragen gewinnt und bisher fast jede SMS-Abstimmung nach den Fernsehdebatten gewonnen hat, weigern sich die Mainstream-Medien noch immer krampfhaft, Ron Paul als ernst zu nehmenden Präsidentschaftskandidaten anzuerkennen.

Besonders unzufrieden mit Ron Pauls rasant ansteigender Popularität scheint der Fernsehsender Fox News (auch "Faux News" genannt) zu sein.

Ron Paul gewinnt erste SMS Umfrage


Ron Pauls Reaktion auf das Umfrageergebnis


Oh NEIN! Ron Paul gewinnt schon wieder! Die Umfrage ist bestimmt GEFÄLSCHT! (Jede Person konnte nachweislich nur eine SMS Stimme zur Umfrage beisteuern) Hmm, fragen wir doch mal unseren Umfrageprofi Frank Luntz und seine Fokusgruppe.


Kleine Satire über die Fox Fokusgruppe


Bericht über Umfrageprofi Frank Luntz


Debatten-Analyse "Fox News Style"

Micheline Calmy-Rey antwortet einem Ron Paul Blogger

Ein amerikanischer Blogger hat Bundesrätin Micheline Calmy-Rey eine E-Mail geschrieben, in welcher er sie auf Ron Paul und das unten einkopierte Google Interview aufmerksam machen wollte. Dass sich unsere "Mrs. President" tatsächlich die Zeit genommen hat, um auf seine E-Mail zu antworten, hat in der amerikanischen Blogosphäre ziemliches Erstaunen ausgelöst.

Ron Paul Daily:
A Ron Pauler wrote to the president of Switzerland regarding the Ron Paul Google interview. And the person actually responded! Can you imagine Bush responding to your letter? Or any member of the government for that matter?
Hier ein Ausschnitt aus dem Brief an Micheline Calmy-Rey:
Ron Paul’s personal and political philosophies are very much aligned with the politics and culture of Switzerland with your long standing tradition of neutrality and independence from international organizations that take from the sovereignty of their member countries. I think it would be interesting if you and the Federal Council could discuss American libertarianism and Constitutionalism with Ron Paul; our two countries and people have far more in common than people realize given the current administration of the United States.

Calmy-Reys Antwort:
Thank you for your interesting email about Ron Paul’s interview on YouTube. I felt very pleased to hear that Mr Paul mentioned Switzerland as a good example of a government protecting its people’s freedom and liberties. Our memberships of the UN and other international organizations allow us to participate constructively in global politics, where thanks to its long history of neutrality and independence, Switzerland is able to play a valuable role.

Our bilateral relations with the United States are growing stronger and it is possible that in future visits by myself or of one of my colleagues in the Swiss government to Washington an exchange of views with Congressman Ron Paul will be part of the program.

Best regards,
Micheline Calmy-Rey

Bundesrat Blocher hätte wohl nichts dagegen, wenn Micheline Calmy-Rey zu einem Gedankenaustausch über Neutralität und Unabhängigkeit gegenüber internationalen Organisationen nach Washington fliegen würde. ;-)

Montag, 29. Oktober 2007

Ron Paul besucht Google

Wer sich einen ersten Überblick über Ron Pauls politische Philosophie verschaffen möchte, dem kann ich dieses "Candidates@Google" Interview sehr empfehlen. Ron Paul hat darin sogar ein paar schmeichelnde Worte für die Schweiz übrig. Auf die Frage, welches Land momentan die Freiheitsrechte der Bürger besser schütze und den Einfluss des Staates besser unter Kontrolle halte als die USA, antwortete Ron Paul: "Ich denke die Regierungsform der Schweiz ist wahrscheinlich ziemlich gut. Ich glaube es wäre toll Präsident der Schweiz zu sein - man wisse ja nicht mal, wer denn eigentlich gerade Präsident der Schweiz ist." [Übersetzung v. Verf.] (im Video bei ca. 17:50)